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Hohe Artendiversität und etliche regional bedrohte Arten in der Stadt – Ergebnisse aus dem Schwesternprojekt „Stadt.Wiesen.Mensch“ in Karlsruhe

Städte gelten im Allgemeinen nicht als Hotspots der Artenvielfalt. Versiegelung, Verkehr und Belastung durch Umweltgifte machen vielen Organismen das Leben schwer. Dennoch leben auf naturnahen städtischen Grünflächen etliche Arten, darunter tausende Wirbellosenspezies. Doch handelt es sich dabei nur um häufige Arten, die überall vorkommen? Genau dies wurde auf 27 städtischen Wiesen mit unterschiedlichen Mahdregimen in Karlsruhe ab 2018 anhand der Laufkäfer und Spinnen untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, dass auf städtischen Wiesen eine große Anzahl an heimischen Arthropodenarten vorkommt. So wurden insgesamt 86 Spinnen und 55 Laufkäferarten im Stadtgebiet nachgewiesen. Davon ist ein großer Teil auf der Roten Liste des Landes Baden-Württemberg in einer der Gefährdungskategorien gelistet. Diese Arten wurden insbesondere auf trockenen Wiesen, sogenannten Sandrasen, nachgewiesen. Dieser selten gewordene Wiesentyp ist in Karlsruhe im Stadtgebiet aufgrund der Geologie vorhanden. Teile von Karlsruhe sind nämlich auf sandigen Böden gebaut, die im Sommer besonders schnell austrocknen und diesen Vegetationstyp ermöglichen. Mit Masoreus wetterhalli (Gyllenhal, 1813), einer Laufkäferart, wurde zudem ein ausgesprochener Sandflächenspezialist mitten in der Stadt nachgewiesen, der in Baden-Württemberg als vom Aussterben bedroht gilt (Rote Liste Kategorie 1). 

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung war, dass auf ein- bis zweimal gemähte Wiesen deutlich mehr Spinnen- und Laufkäferindividuen, sowohl von häufigen wie auch gefährdeten Arten, als auf häufiger gemähten Flächen gefunden wurden.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Karlsruhe ein Hotspot der Artenvielfalt ist und städtische Wiesen wichtige Rückzugsgebiete für Arthropodenarten darstellen können, wenn sie biodiversitätsfreundlich gepflegt werden. Des Weiteren ermöglichen wenig gemähte städtische Wiesen den Bürgern Biodiversität vor ihrer Haustür zu erleben und Arten kennenzulernen.

 

Referenz


Bauer, T., Höfer, H., & Schirmel, J. (2024): Dry grasslands in urban areas can harbour arthropod species of local conservation concern and should be prioritised for biodiversity‐friendly mowing regimes. Insect Conservation and Diversity







 

 

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