Einsaat von regionalem Saatgut auf Flächen der StädteRegion Aachen im Wurmtal im Bereich „Alte Mühle“
Ende September wurden im Wurmtal zwischen Kohlscheid und Würselen, einem beliebten Naherholungsgebiet nördlich von Aachen, auf 7500 m² Fläche regionales Saatgut aufgebracht. Die städteregions-eigenen Flächen befinden sich in unmittelbarer Nähe zur mäandrierenden Wurm und somit in einem besonders schützenswertem Flora-Fauna-Habitat-Naturschutzgebiet. Bei dem verwendeten Saatgut handelt es sich um so genanntes autochthones Saatgut, welches Arten enthält, die auch ursprünglich im Wurmtal vorkämen, wäre die Landnutzung in den letzten Jahrzehnten nicht zunehmend intensiviert worden.
Für die Einsaat musste die Grasnarbe oberflächlich verletzt werden, ein Umbruch wurde in diesem sensiblen Gebiet jedoch vermieden. Anschließend wurde auf einem der drei je 2500 m² Teilstücke noch 125 Tonnen regionaler Sand aus den Nivelsteiner Sandwerken in den Boden eingearbeitet, um den Nährstoffgehalt weiter abzusenken und diesen Effekt mit den unbehandelten Flächen zu vergleichen. Daraufhin wurde das eigentliche Saatgut auf allen Flächen aufgebracht, welches heimische Kräuter aber auch typische Gräser enthält. Abschließend wurde die Fläche noch gewalzt, um den nötigen Bodenschluss des Saatgutes sicherzustellen. Nun braucht es Geduld und durchgehende Feuchtigkeit, um das Keimen der Samen zu initiieren, die eine arten- und blütenreiche Feuchtwiese bilden sollen.
In den nächsten Jahren werden die eingesäten Flächen von Wissenschaftler*innen des Instituts für Umweltforschung der RWTH intensiv beobachtet, um den Erfolg der Maßnahmen und den Einfluss auf die heimische Insektenvielfalt aber auch auf den Menschen zu bewerten.
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